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Klare Regeln
Wenn die Ziele für alle im Unterricht Beteiligten klar sind, dann folgen im Unterricht die Regeln, die gelten sollen. Jede Lerngruppe kann und darf andere Regeln haben. Auch wenn es sich jetzt komisch anhört, die Regeln die aufgestellt werden dürfen nich gegen geltendes Recht und Verordnungen sprechen!
Wer stellt die Regeln auf?
Entgegen der landläufigen Meinung, dass die Regeln immer von den Lernden selbst entwickelt werden sollen, bin ich ein Verfechter davon, einige wenige Regeln immer selbst vorzugeben und auf die Einhaltung dieser vehemend zu achten.
Hier ein Beispiel von 4 Regeln, die ich in jeder Klasse einführe.1)
Meine Schritte zum Lernerfolg
Einzelarbeit ist Stillarbeit
Als Lehrperson, die sich gerne im Konzept des Kooperativen Lernens aufhält, ist ein Kernelement meines Unterrichts die Einzelarbeit. Damit alles Schülerinnen und Schüler in diesen Phasen die Ruhe haben auch alleien zu denken, ist die Einzelarbeit immer Stillarbeit.
Ich erledige alle meine Aufgaben sofort und so gut ich kann
Schülerinnen und Schüler sollen die Aufgaben, die sie bekommen oder die sie sich selbst stellen immer so zügig wie möglich erarbeiten. Das heißt in keiner Weise, dass gehetzt werden soll oder Hetik verbreitet wird. Die Zeit in der man zusammensitzt und lernen soll, soll einfach so gut wie möglich genutzt werden.
Der zweite Teil implementiert, dass es gut, richtig und wichtig ist, Fehler zu machen. Denn nur durch diese kann die Lehrperson erkennen, wer wo und wie noch Unterstüzung benötigt, was im Kollektiv noch nicht klar geworden ist und welche Missverständnisse aufgetaucht sind.
Wenn in meiner Lerngruppe jemand spricht, dann bin ich still.
Auch bei dieser Regel hat man kurzzeitig das Gefühl in das letzte Jahrhundert katapuliert worden zu sein. Es geht aber in erster Linie nicht darum, dass man mir der Lehrperson immer zuhören muss.
Es geht nicht darum, dass alle dem Sprechenden zuhören, sondern in erster Linie darum, dass eine Atmosphere herrscht, in der alle die Möglichkeit haben, zuhören zu können. Somit sind auch die Argumente, die Schülerinnen und Schüler immer wieder hervorbringen, sie könnten auch zuhören, wenn sie selbst sprechen, nicht von Belang. Bei dieser Regel geht in erster Linie nicht um den, der sich nicht an die Regel hält, sonder um die, die sich an die Regeln halten wollen.
Eine Lerngruppe ist nicht eindeutig definiert und das muss auch nicht so sein. Stellt die Lehrperson einen Arbeitsauftrag, also gibt eine Instruktion, dann ist die Lerngruppe das Plenum plus Lehrperson. Arbeiten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen, dann sind das mehrere kleine Lerngruppen. Bei Partnerarbeiten gibt es eben viele kleine Lerngruppen. Und auch in diesen kleinen Lerngruppen gilt die obige Regel.
Ich bin verantwortlich für meinen Lernerfolg.
Basierend auf den Grundannahmen kann das Können, das Wissen und die Fähigkeiten nur bei dem Lernenden selbst entwicklet werden. Wissen, Kompetenzen oder Fähigkeiten können nicht vermittelt werden. Was dennoch passieren kann ist, dass die Lehrperson einen Pfad im unterricht anlegt, auf dem, wenn er dann begangen wird, lernen stattfinden kann und auch wahrscheinlich ist.
Wenn ich als Lernender jedoch merke, dass ich nicht zu meinem Ziel komme, muss ich das mitteilen und meine Bedürfnisse äußern. Außerdem ist diese Regel großartig für Zu-Spät-Kommer oder Ich-Mach-heute-mal-krank-Schülerinnen oder Schüler. Denn diese sind nun in der Pflicht, sich den Lernstoff der vergangenen Stunden zu organisieren. Gerne bei der Lehrperson, aber auch bei den Mitschülerinnen und Mitschülern.